Flurnamen

Hier finden Sie eine Übersicht über Aufheimer Flurnamen und Ihre Bedeutung.

Am Amtmann|Besitz, der zum Unterhalt des wiblingischen Amtmanns gehört haben dürfte.
Am Bach|Flur, der unmittelbar nördlich an die Flur "Im Dürrseen" anschließt und ehemals entweder Wasser zu- oder ableitete.
Bauernweber (oder) am Stegle|Der Grund dürfte einem Bauern gehört haben, der, wie viele in unserer Gegend, auch Weber war. Der Flurname ist sonst nicht nachzuweisen.
Am Birket|beim Birkenwald
Am Blasenberg|hängt wohl mit mhd. Blas, blaß, Bläse, Blesse zusammen. Plesse, mhd. = blasse bedeutet weißer oder heller Fleck; Adj. Blas = kahl
Die Breite|heißt auch gelegentlich Gebreite und bezeichnet die größte Feldfläche von 30 bis 50 Tagwerk. Mitunter wird die Bezeichnung auch synonym zu Ösch oder Zelg gebraucht.
Im Brühl|bezeichnet in Oberschwaben Wässerwiesen, d.h. Weisen, die bewässert werden konnten oder auch einfach feuchte Wiesen.
Brunnenaderäckerle|Kleiner Acker in der Nähe einer Quelle oder eines Rinnsals, as einen Brunnen speist€. Der Flurname ist sonst nirgends belegt.
Beim Dürrseen, Dürrseenäcker|Hier ist dürr als ausgetrocknet zu verstehen; damit sind Äcker an der Stelle eines größeren ausgetrockneten Weihers gemeint. Vgl. den Namen der gegenüberliegenden Flur: "Am Grottenweiher" und "Am Bach", die hier in einem Sinnzusammenhang zu sehen sind.
Im Eichen|im Eichenwald
Auf dem Espach|kann gelegentlich auch Espan heißen und bezeichnet eine gemeine Trift für eine beschränkte Anzahl Weideberechtigter im Gegensatz zu dem Gemeinwerk, wo alle Gemeindegenossen Weiderecht besaßen. Die Bezeichnung hängt also nicht mit der Espe als Baum zusammen.
Fuchsacker, Fuchsmaad|Die Ableitung des Namens ist nicht eindeutig zu klären. Eine Ableitung sowohl vom Fuchs als Raubtier wie auch vom gleichnamigen Pferd käme in Frage; doch dürfte der Ableitung vom nicht gerade seltenen Raubtier der Vorzug zu geben sein.
An Gänsäcker|Äcker, auf welchen die Gänse gehütet wurden, also Gansweide oder Gansgarten.
Gemeindeteile|Losteile, die an die Gemeinde fielen.
Gemeiner Berg|gemein = gemeinsam, allgemein; also: Berg im Besitz der Gemeinde.
Gewanne|Gewanne sind gleichwertige Äcker als Unterteilung der Feldflur. Der Name leitet sich ab vom Wenden des Pfluges.
Goldäcker|kann zwei Bedeutungen haben: Erstens nach der Farbe des Metalls, oder zweitens - und wahrscheinlicher - nach dem Wert.
Am Grottenweiher, Krottenweiher|bezeichnet die Stelle eines alten Weihers oder Tümpels, der als Pferdeschwemme diente. Krotten = Kröten
In den Gruben|bezeichnet ein unebenes Gelände, das durch Materialentnahme (Lehm, Sand, Kies) entstanden ist. Hier allerdings dürfte es sich um Gruben als alte Weidegrenzen handeln.
Grumpelsacker|dürfte möglicherweise mit grump/krump = knüppelig, verkrüppelt, zusammenhängen. Dann könnte ein Acker mit geringem Ertrag gemeint sein. Der Name ist sonst nicht belegt.
Im Gründerle|bezeichnet meist Böden einer Senke, Talgründe oder eingeschlossene Tälchen.
Im Hand|Ob vielleicht von "bei der Hand haben" kommend, also nahe gelegen, oder von der Geländeform, muss offen bleiben. Da die Bezeichnung recht häufig ist, findet man viele Erklärungen, von denen jedoch keine so recht überzeugt.
Am Hart|Trift-Wald, besonders Weidewald im Sinne von gemeindlichem Weidewald. Hart steht in Zusammenhang mit Herd = Herde.
Auf den Heiden|kann unbebautes, wildbewachsenes Land oder offenes ebenes Gelände bedeuten. Daneben kommt die Bezeichnung "Heiden" häufig vor im Sinne von Ungläubiger, Nichtchrist oder auch in der Bedeutung die Uralten = Germanan, Römer oder Kelten, so in Namen wie Heidenbühl oder Heidenlöcher.
Am Höfle|beim abgegangenen Hof, der wahrscheinlich einer der Urhöfe von Hittistetten war. Vgl. auch den gleichen Flurnamen in der Fluren von Senden und Hittistetten.
In der Höll |bedeutet im Hohlweg, von Helle = "Schlucht", daher auch Hellweg. "Ein gemeiner Hellweg soll so breit sein, dass ein Mann mit einem Wiesbaum zwerch durchreiten kann"
Auf der Hut|kommt von "hüten"; Viehweide, Waldweide, Weidplatz
Kohlplattenäckerle|liegt beim Ort, wo der Schmied die Holzkohle für seine Werkstatt brennt (Kohlplatte, Kohlstatt oder auch Kohlgrube)
Am Kreuz|"Ein Kreuz an der Kreuzung des Fußweges Aufheim-Wullenstetten mit dem Fußweg Senden-Weiler ist im Jahre 1905 im Garten des Dr. Müller in Wullenstetten aufgestellt worden." Haus Römerstraße Nr. 59, ehemals Hausnummer 8
Am Kühtrieb|an der Stelle, an der die Kühe auf die Weide getrieben wurden.
In der Leimgrube|meint hier Lehmgrube
Obere Leiten; Untere Leiten|am oberen oder unteren Abhang, an der Halde.
Am Lindacker, Lendacker|Acker bei einer Linde. Linden waren im Mittelalter häufig Bäume, an denen Gericht gehalten wurde.
Am Luckerberg, Luckenberg|kommt vom schwäbischen "luck sei' = locker sein". Berg, dessen Boden locker ist und zum Abrutschen neigt, daher findet sich auch der Name Luckenberg oft bei wellig abgerutschten Hängen. Der Name hat nichts mit "auslugen = Aussschau halten" zu tun.
Am Mitterberg|der mittlere Berg im Vergleich zu anderen.
Rauhe Lehne, am Rauchlehen|dürfte sich auf die rauhe, wenig ertragreiche Bodenbeschaffenheit eines Abhanges beziehen.
Reute|ausgereutete, gerodete, ausgetrocknete Stelle, also urbar gemachter Neubruch.
Am Salach (vorderes, hinteres)|Sal, Sale ist hier wohl die Salweide. Salach ist hier als Sammelbezeichnung für mehrere an dieser Stelle zusammenstehende Salweiden aufzufassen.
Am langen Samstag|Acker, mit dem man am Samstag selten rechtzeitig fertig wurde, der also zu Überstunden zwang.
Bei der Saul, Saulacker|bezieht sicht auf eine Säule, Weidsäule, die den Weidebezirk markierte oder Grenzsäulen (evtl. zwischen Ulmer und Fugger-Gebiet)
Scheibe|ist als Flurname nicht ganz eindeutig zu bestimmen. Der Name ist häufig bei Wiesen; 1421 ist belegt: "ain Schiben mannsmad uf der Ostrach", woraus man auf ein Flächenmaß schließen möchte. Vielleicht handelt es sich aber auch um einen Wendeplatz für Fuhrwerke.
Am Sempter (Sendener) Gemeindegau|Ausgehauene Waldstrecke in Sendener Gemeindebesitz.
Am Spitzacker, Großspitzacker|ist abgeleitet von der Parzellenform.
Im Stander|ist wohl die Kurzform von: "Im Standerbrunnen" für einen Ort mit hölzernem Ziehbrunnen. Es könnte hier aber auch eine Verschreibung von "Im staudenbrunnen", so noch Urkataster von 1835, vorliegen.
Staulehen|nirgends sonst belegt. Deutung vorerst nicht möglich.
Am (oberen) Steigle|kleine ansteigende Fahrstraße
Am Stein|bezeichnet den Ort eines Grenzsteins.
Am Stettemer Weg|Weg nach Hittistetten.
Am Stockach|Sammelbezeichnung für einen abgeholzten, nicht ausgestockten Wald.
Am Tännele|beim Pflanzengarten für Jungtannen oder Jungfichten
Im hohen Tal|evtl. eine hochgelegene Senke
Tiergarten|auch Wasen oder Schindanger, ist die Stelle, an der noch bis vor einigen Jahren Tiere vergraben wurden, die an Seuchen verendet waren.
Vorackerle|Ungemessenes Kopfstück an einem Acker im Sinne von Fürsaum oder Fürschwelle, das vor dem eigentlichen Acker liegt.
Wies(en)äcker|an Wiesen angrenzender Äcker.
Wolfsäcker|Können nach dem Wolf (Raubtier) benannt sein; es besteht aber auch die Möglichkeit, dass sie den Namen eines Vorbesitzers tragen.